Als Neophyten bezeichnet man Pflanzen, die sich seit 1492 (Entdeckung Amerikas) in unseren Breiten angesiedelt haben. Entlang unserer Flüsse haben Pflanzen wie das Indische Springkraut, Topinambur (Süßkartoffel aus Nordamerika), Japan-Knöterich (Ostasien) und besonders die Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau genannt, optimale Lebensbedingungen. In Ermangelung natürlicher Feinde sowie des recht milden mitteleuropäischen Klimas gedeihen die Pflanzen prächtig und verdrängen oftmals die heimische Flora. Besonders negativ wirkt sich die 3 – 4 m hohe Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) für die Umwelt aus. Diese imposante Pflanze wurde 1890 von französischen Botanikern aus dem Kaukasus mitgebracht und gelangte über Botanische Gärten auch in die freie Natur. Jede Pflanze bildet bis zu 10.000 Samen, die sich über die Wasserwege verbreiten. Für Mensch und Tier kann die Pflanze bei Hautkontakt sehr gefährlich werden, da der Saft fototoxisch ist und zu starken Hautverbrennungen führen kann. Gelangt der Saft ins Auge, kann dieses im schlimmsten Fall zum Verlust des Augenlichtes führen. Also: nicht berühren! Mit großem Einsatz von Freiwilligen (mit Schutzausrüstung), welche die Pflanze ausgraben, und mittlerweile auch unter Einsatz von Herbiziden, wird die Pflanze von März bis April und im Juli jeden Jahres an Sieg und Nister bekämpft.
Text:
Verbandsgemeindeverwaltung Wissen, Fachbereich Bauen und Infrastruktur, Uwe Hennig
Freier Landschaftsarchitekt Martin Heinemann, Altenkirchen
Ergänzte/aktuelle Fassung: Jochen Stentenbach
Fotos: Verbandsgemeinde Wissen