Nisterbrücke

Info-Station 1 Botanischer Weg

Standort Info-Tafel: Nisterbrück 58 a, ggü. Zufahrt Garten- und Futtermittelhändler
57537 Wissen
02742 939-0 (Rathaus Wissen)

Kurzbeschreibung

In Nisterbrück hat es über den idyllischen Fluss Nister bis heute mehrere Brücken gegeben, welche die Stadt Wissen von der Ortsgemeinde Roth, Ortsteil Nisterbrück, trennt. Erfahre hier mehr über die Geschichte des Brückenbaus in Nisterbrück.

Beschreibung

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde die damalige gemauerte Brücke über die Nister von einem in Schönstein einquartierten schwedischen Oberst gesprengt. Eine hölzerne Ersatzbrücke wurde bald baufällig, sodass 1698 eine Erneuerung notwendig wurde. Die Kosten wollten sich Schönstein und Hachenburg teilen, um anschließend einen Brückenzoll einzurichten.

Die Patres des nahen Klosters Marienthal protestierten dagegen, da damit der freie Zugang zu ihrem Kloster erschwert würde. Als dann der beauftragte Zimmermann im Schönsteiner Forst die Bäume fällen wollte, beschlagnahmte man seine Äxte. Darauf brach der Kölner Kurfürst den Widerstand der Schönsteiner. Als diese dem Bau zustimmten, missfiel er dem Kirchspiel Hamm.

Um 1700 wurde endlich die Holzbrücke erneuert, die 1780 einstürzte. Daraufhin bestanden die Schönsteiner auf einer Steinbrücke, die dem Hammer Kirchspiel aber zu teuer war. Die Brücke wurde wahrscheinlich nicht gebaut, da sie auf einer Karte von 1818 fehlt. Erst beim Bau der preußischen Provinzialstraße Olpe – Koblenz wurde im Jahre 1844 eine Steinbrücke errichtet. Diese wurde am 28. März 1945 von deutschen Soldaten gesprengt.

Nach Kriegsende scheiterte ein erster Brückenbauversuch wegen Eisgang auf der Nister, ein weiteres Provisorium aus Eisenträgern wurde anschließend durch eine Betonbrücke mit Natursteinverblendung ersetzt. Die heutige Stahlbeton-Brücke wurde 2002-2004 ca. 30 m Nister-abwärts vom vormaligen Standort erbaut. Zuvor führte die Bundesstraße in einer Kurve um das Gebäude der Gastronomie herum – der alte Straßenverlauf ist heute noch erkennbar.

Beim Ausschachten der Fundamente fand sich im Uferschlamm ein Balken der alten Holzbrücke von 1700. Links der Nister, also auf der Rother Seite, gab es nahe der Brücke lange Zeit eine Mühle. Das Gebäude gibt es seit 1970 nicht mehr, der ehemalige Mühlengraben ist auf den Wiesen unterhalb der heutigen Brücke noch sichtbar.

Farb-Fotos:
Uwe Büch (Arbeitskreis Heimatgeschichte VG Wissen)
Die Fotos zeigen die vormalige Straßenbrücke, sowie die neue (heutige) Brücke im Bau.

Schwarz-Weiß-Foto Brücke:
Archiv Passerah, Quellenangabe: „Kreis AK, F39 / FP000271, Fotograf: Passerah“
Schwarz-Weiß-Foto Gebäude ehem. Mühle:
Archiv Bernd Elben 

Text:
Verbandsgemeindeverwaltung Wissen, Fachbereich Bauen und Infrastruktur, Uwe Hennig
Freier Landschaftsarchitekt Martin Heinemann, Altenkirchen
Ergänzte/aktuelle Fassung: Jochen Stentenbach

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